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Silvester - Last Minute-Tipps

Auch wenn in diesem Jahr kein Feuerwerk verkauft werden darf, ganz ruhig bleibt es sicherlich nicht. 

 

Viele Hunde erleben die Geräuschkulisse zu Silvester als extrem beängstigend. 

Das ist auch von der Natur so vorgesehen, denn im Zweifelsfall sichert eine schnelle Reaktion das Überleben. Je empfindlicher ein Individuum auf neue Geräusche reagiert, desto wahrscheinlicher kann es Gefahren vermeiden. 

Für Wildtiere ist es essentiell auf Geräusche zu reagieren, entweder um Beute zu machen oder um Gefahren zu vermeiden.

Diese Voraussetzungen bringen auch unsere Hunde mit, ein Mitbringsel ihrer Abstammung vom Wolf.

 

Besonders empfindlich reagieren sie auf 

  • laute Geräusche
  • plötzliche Geräusche
  • Geräusche die ohne erkennbares zeitliches Muster auftreten. 

Das trifft u. a. auf Feuerwerk, Schüsse und Gewitter zu. 

 

Angst vor bestimmten Dingen oder in bestimmten Situationen gehört zum artspezifischen Verhaltensprogramm und muss nicht erst erlernt werden. (Das gilt auch für uns Menschen.) Angst ist ein Schutz- und Überlebensmechanismus und aktiviert in Gefahrensituationen angemessenes Verhalten. 

 

Das manche Hunde mehr und andere weniger Angst haben, liegt daran, dass es auch bei Hunden den wagemutig, forschen, den ängstlichen Typ und sowieso alles dazwischen gibt. 

 

Es gibt 4 Möglichkeiten auf Angst zu reagieren:

  • Fight (Kampf)
  • Flight (Flucht)
  • Fiddle about (rumalbern und überspielen der Situation)
  • Freeze (einfrieren)

In diesem Zusammenhang spricht man auch von den 4F´s.

 

Wie der einzelne Hund reagiert ist abhängig von Genetik und seinen persönlichen Erfahrungen. 

Woran kannst du Angst erkennen?

Angst ist eine Emotion und du erkennst sie am Ausdrucksverhalten des Hundes.

Am bekanntesten ist sicherlich der „eingzogene Schwanz“. Aber es gibt noch weitere Merkmale, u. a.: 

 

  • geduckte Körperhaltung (leicht eingeknickte Läufe)
  • das weiße im Auge ist sichtbar (Walaugen)
  • angelegte Ohren (Ohransatz nach hinten/unten)
  • langgezogene Maulspalte
  • bellen (eher hoch u/o schrill)
  • hecheln
  • erhöhte Atem- und Herzfrequenz

 

 

 

 

In der Kürze der Zeit macht Training keinen Sinn mehr, aber du kannst deinen Hund mit Management-Maßnahmen unterstützen: 

 

  1. Sichere deinen Hund 

Leine deinen Hund IMMER an, schon an den Tagen vor Silvester und über Neujahr hinaus. Sichere deinen Hund ggf. doppelt, also an Geschirr und Halsband. Auch wenn dein Hund bisher keine Probleme mit den Geräuschen hatte. 

⚠️ Falls du einen Tracker hast, lass ihn dauerhaft eingeschaltet. 

 

  1. Spaziergänge planen

Gehe möglichst weit entfernt von Ortschaften und zu Zeiten zu denen es wahrscheinlich nicht böllert. An Silvester selbst, gehe früh genug eine große Runde. Falls dein Hund später nicht mehr raus möchte, zwing ihn nicht. Angst hemmt die Magen-Darm-Tätigkeit.

 

  1. Geräusche aussperren

Wenn du Rollos hast, lass sie runter, so kannst du Lärm und Lichtblitze etwas aussperren. 

Du kannst den Fernseher oder das Radio etwas lauter stellen, damit die Außengeräusche gedämpft werden. Achte darauf, dass dein Hund diese Lautstärke gewöhnt ist. Hört ihr sonst nie in dieser Lautstärke, könnte er das falsch verknüpfen.

 

 

  1. Wohlfühlzonen einrichten und offen halten

Halte die Zugänge zu den Wohlfühl- und Rückzugsorten deines Hundes offen. Manche Hunde halten sich gerne in bestimmten Räumen auf, andere suchen sich etwas zum "verkriechen". Wenn dein Hund Höhlen mag, bau ihm eine. 

  1. Social Support

Gib deinem Hund social Support. Wenn er Angst hat, sei für ihn da und lass ihn nicht mit seiner Angst allein. 

 

Noch immer gibt es den Mythos, dass Zuwendung die Angst verstärkt. Angst ist eine negative Emotion und sie kann nicht verstärkt werden, wenn etwas positives, schönes dazu kommt!

ANGST wird nicht weniger, wenn wir sie ignorieren. 

 

Beobachte deinen Hund

  • sucht er deine Nähe, lass ihn kommen
  • hilft ihm Kraulen, kraul ihn
  • bleibt er lieber auf Distanz, versuch nicht ihn Zwangs-zu-kuscheln

Social Support ist individuell. Erlaubt ist alles, was deinem Hund hilft. Beobachte ihn, an seinem Ausdrucksverhalten erkennst du was ihm gut tut. 

 

 

Natürlich gibt es auch Hunde, die kein Problem mit dem Geknalle haben.

 

Damit das so bleibt, lass einfach bei jedem Knall ein paar Leckerchen regnen. So kann dein Hund das Geknalle als Ankündigung für etwas Tolles abspeichern und verknüpft es positiv. 

 

 

 

 

 

 

Ich wünsche dir und deinen lieben einen entspannten Jahreswechsel 💫🥳🥂

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